Donnerstag, 16. August 2007

Nach der Krise kommt die Buße - When Genius is failing

Long time no news! Tja, das liegt massgeblich an meiner Diplomarbeit und meinen (fast) täglichen System-Restore-Sessions. Dafür habe ich heute mal wieder ein "Schmankerl" für euch!

Dieser Eintrag ist eine Antwort auf eine Feedbackmail eines guten Freundes Lukas, welcher mir im Bezug auf meinen letzten Eintrag eine interessante Glosse geschickt hat, welche ich euch nicht vorenthalten will. Natürlich bezieht sich die Glosse auf die (immer noch) anhaltende Subprime-Krise. Verfasst wurde die Glosse von Mark Gilbert, daher möchte ich euch auch darauf hinweisen, dass das folgende Zitat im originalen Wortlaut von Mark Gilbert übernommen wurde. Der Titel trägt den vielsagenden Titel "Hedge-Fund Guy Atones for His Subprime Bond Sins: Mark Gilbert". Den kompletten Text findet ihr hier.

Hier ein paar Ausschnitte, welche mir besonders gut gefallen haben:

"As you know, market selection for the entire fund is guided by a proprietary investing tool we like to call ``a dartboard.'' Once the asset classes are decided, individual security selections are generated by digitizing our unique hexagonal cuboid models. Unfortunately, it transpires that our hexagonal cuboids are not as unique as we thought. Hundreds of other hedge funds possess identical dice..'

...

"Currently, all of the portfolios we manage are undergoing a rigorous screening known as ``crossing our fingers and praying that we don't have to try and find a bid in the market.'' This is supplemented by a cross-market statistical analysis originally developed by the U.S. military called ``don't ask, don't tell.'' This ``unmarking-to-unmarket'' procedure has been the benchmark for the hedge-fund industry for the past, ooh, 72 hours.

...

" Some of you have written to us asking for your money back, citing clauses in the fund documentation called redemption rights. Frankly, we never expected you to actually read that prospectus, which came prepackaged when we bought the Microsoft Hedge-Fund Guy software. We certainly have no idea what all those long words mean."

Soweit Marks Gedanken zu dieser Krise. Sehr schön auch das Wortspiel "Short-Term Capital Mismanagement", welches an den etwas unglücklichen Fonds "Long-Term Capital Management" erinnert. Dieser Fonds hatte es geschafft im Jahre 1998 mehr als 4,6 Mrd. US-$ in weniger als einem halben Jahr zu verspielen. Unnötig zu erwähnen, dass die Jungs später pleite gegangen sind. Interessant hierbei ist, dass im Board, welches die Investments überwachen sollte, Myron Scholes und Robert Merton saßen, welche im Jahre 1997 einen Nobelpreis erhalten haben. Tja, auch Genies können sich irren! Gut zu wissen ;).

Wer mehr darüber erfahren möchte dem kann ich das Buch
When Genius Failed: The Rise and Fall of Long-Term Capital Management von Roger Lowenstein ans Herz legen.

So long.

Freitag, 10. August 2007

Jim Cramer and the subprime standard

Seit Wochen hält uns die Hypothekenkrise in den USA in Atem. Spätestens seit der "Fastinsolvenz" der IKB wissen wir, dass die Krise auch Europa erreicht hat. Täglich meldet eine weitere Bank, wie Union Investment, Sal. Oppenheim oder die WestLB die Schliessung eines weiteren Fonds. Da ist es wohl keine Überraschung, wenn der ein oder andere ausflippt. Um zu verstehen, um welche Größenordnung es sich bei dieser Krise handelt, muss man nur einen Blick auf die Schlagzeile (!) der heutigen Ausgabe des Handelsblattes werfen: "EZB stützt das Finanzsystem". Die EZB versorgt die EU-Geschäftsbanken mit "unbegrenzter Liquidität". Das erste und bis gestern auch einzige Mal, dass diese Massnahme ergriffen wurde, war direkt nach den Anschlägen am 11. September 2001. Im Bezug auf das Ausmaß dieser exzeptionellen Krise, erinnerte ich mich an einen Artikel, den ich bereits am 08. August 2007 im Handelsblatt über den "Amoklauf" des Börsengurus Jim Cramer gelesen hatte. Heute habe ich mir das Video mal zu Gemüte geführt. Alter Schwede, dieser Typ ist wirklich auf 110!

Das Video findet ihr hier. Wer keine Lust hat, den ganzen Beitrag zu gucken, dem sei gesagt, dass Mr. Cramer ab 1:55 Min anfängt sukzessive auszuflippen.


Wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt, geniesst dieses Video bei den Investmentjungs an der Wall Street und in London bereits legendären Status. Da ist es nicht verwunderlich, dass die ganze Aktion auch schon in Remixfrom exisitiert.
Hier also der Remix zusammen mit Fatboy Slims "Right here, right now".

Zu guter Letzt möchte ich noch hinzufügen, dass ich das etwas unglückliche
Wortspiel mit "living the subprime standard" nicht bedacht hatte, als ich meine
Blogadresse wählte. Denn obschon die Videos von Jim Cramer ganz amüsant sind,
gibt es sicherlich den ein oder anderen dort draussen, den diese Krise sehr schwer
zu schaffen macht und der darüber mit Sicherheit nicht lachen kann inklusive
Jim Cramer.
Denn man sollte immer im Hinterkopf behalten, um welches Ausmaß
es sich bei dieser Krise handelt, nicht nur für die Banker, aber natürlich auch für
all die Menschen, die ihre Jobs und ihr Geld deswegen verlieren. Nicht zu
vergessen die Familien, die auf der Strasse stehen, weil sie ihre Hypotheken
nicht mehr zahlen können.

Mittwoch, 8. August 2007

Let's talk about GEX, baby!

Hier mal wieder ein kleines "Häppchen" bezüglich meiner Diplomarbeit. Wie bereits erwähnt hat meine Studie den deutschen Aktienmarkt als Datengrundlage. Besonderes Augenmerk lege ich hierbei auf den GEX®, den German Entrepreneurial Index. Dieser Index wurde vom Center of Entrepreneurial and Financial Studies der TU München entwickelt. Seit Anfang 2005 nun ergänzt der GEX® die Indexfamilie der Deutschen Börse. Das besondere an diesem Index ist seine Zusammensetzung, denn es gibt zwei Auswahlkriterien, die ihn von den anderen Indizes deutlich unterscheiden. Zum einen darf der Börsengang der Unternehmen im GEX® nicht länger als zehn Jahre zurück liegen. Ferner müssen alle Unternehmen "eigentümerdominiert" sein. Soll heißen, die Gründerfamilie(n) halten noch 25% bis 75% der Stimmrechte am Unternehmen. Natürlich, wie nicht anders zu erwarten war, müssen die GEX®-Teilnehmer auch im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet sein.


Indizes haben u.a. die Aufgabe, die Performance am Kapitalmarkt zu messen. In Verbindung mit den zugehörigen Statistiken und historischen Daten geben sie uns Aufschluss über die Wertentwicklung unserer Kapitalanlagen und geben uns somit Entscheidungshilfen zur Hand. Bei der bisherigen DAX®-Familie unterscheiden sich die Indizes durch Unternehmensgröße und Branchenzugehörigkeit.
Neben der bereits erwähnten Informationsfunktion erfüllen Indizes natürlich noch weitere Funktionen, wie Handelsfunktion, Anlagefunktion sowie als Benchmark für Investoren.
Der GEX® im speziellen könnte hierbei zum Beispiel als Indikator und Benchmark für Private-Equity-Investoren in Bezug auf die Exitmöglichkeit in Form eines IPO (Initial Public Offering) fungieren.

Wer noch mehr zum Thema GEX® erfahren möchte, der kann sich bei den von mir benutzten Quellen informieren:

  • GEX® – Der neue Mittelstandsindex; Broschüre der Deutsche Börse Group
  • German Entrepreneurial IndeX, in: Finanzbetrieb 2/2005, S.118-126
  • Ein Jahr „German Entrepreneurial Index“ – Bestandaufnahme und Analyse, in: Finanzbetrieb 1/2006, S.10-17

Dienstag, 7. August 2007

Neuer Excel-Rekord

Kurz zur Erläuterung: Die von mir recherchierten Daten werden von mir in Exceltabellen eingetragen, um diese dann später in handlicher Art und Weise auszuwerten. Da die Datenmenge mein Excel in regelmäßigen Abständen zum Absturz gebracht hat, habe ich beschlossen die Daten auf vier Exceldateien mit jeweils (noch) zwei Tabellenblätter zu verteilen.

Wie jeder weiß, bemerkt man mit der Zeit, dass man ja noch hier oder da was ändern könnte, respektive man muß hier und da noch den ein oder anderen (Schönheits-)Fehler ausmerzen. Wenn es sich hierbei um eine etwas größere Datenmenge handelt, dann stellt die Ersetzen-Funktion bei Excel eine elegante Lösung dar. Jeder, der diesen Service schon mal in Anspruch genommen hat, kennt die obligatorische Benachrichtigung nach Abschluß des Befehls: Excel hat die Suche abgeschlossen und so und so viel Ersetzungen vorgenommen. Bis dato lag mein Rekord bei 19.996 Ersetzungen. Heute erhielt ich diese Mitteilung:


Neuer Rekord: 43.200 Ersetzungen. Tja und dabei handelt es sich "nur" um ein Achtel meiner Daten. Da macht das Recherchieren doch richtig Spass ;)!

Was es mit dem Prime Standard auf sich hat

Nun folgt die obligatorische Erläuterung der Blogadresse und des –titels. Der Grund für die Wahl der Blogadresse „livingtheprimestandard“ orientierte sich extrem stark am Thema meiner Diplomarbeit „Analyse der Kapitalstruktur von jungen, börsennotierten Unternehmen. Ein empirische Studie des deutschen Kapitalmarktes mit Schwerpunkt auf Prime Standard Unternehmen.“. Wie bei jeder Studie habe auch ich mit dem Research begonnen und hatte und habe immer noch die Ehre 462 ISINs (International Security Identification Number) des deutschen Prime Standards zu recherchieren. Jetzt werden die nicht-börsenaffinen unter euch sicherlich fragen: „Fein! Und jetzt wüsste ich noch gerne was Prime Standard eigentlich bedeutet.“ Die Antwort lautet wie folgt: In Europa gibt es zwei Zugänge zum Kapitalmarkt, der von der EU-regulierte Markt und der von den Börsen selbst regulierte. An der Deutschen Börse teilt sich der erstere in einen General Standard , welcher nur die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllt, und in den Teilbereich Prime Standard, welcher die hohen internationalen Transparenzanforderungen erfüllt. Die Zulassungsfolgepflichten (wie es im Beamtendeutsch so schön heißt) für den Prime Standard sind wie folgt:

  • Quartalsweise Berichterstattung in deutscher und englischer Sprache
  • Veröffentlichung eines Unternehmenskalenders
  • Durchführung mindestens einer Analystenkonferenz pro Jahr
  • Ad-hoc-Mitteilungen auch in englischer Sprache
  • Zulassungsfolgepflichten des General Standard

Wer noch mehr über den Primey erfahren will, der kann sich auf der Webseite der Deutschen Börse, von welcher auch ich mir die oben aufgeführten Infos besorgt habe, weiterbilden.


Da ich also tagtäglich und auch manchmal nachts (ja ich träume von meiner Diplomarbeit!) mich im Prime Standard bewege, ist es nur konsequent, wenn ich behaupte, dass ich den Prime Standard bereits lebe. Natürlich könnte nun jemand auch auf die Idee kommen und meinen, dass living the prime standard bedeutet, ich würde ein erstklassiges und/oder vorzügliches Leben hier in der exquisiten, exzellenten, weiß-blauen Metropole genießen. Da kann ich nur mit Nachdruck antworten, wer weiß, vielleicht, vielleicht aber auch nicht?

Was den Blogtitel „luxe, calme et volupté“ betrifft, so beschreibt dieser meiner Meinung nach sehr treffend, was sich so mancher unter einem typischen Studentenleben vorstellt. Auch ich hatte ein Leben voller Freizeit und Party vor Augen als ich mich im September 2002 an der TU München für die TUM-BWL eingeschrieben hatte. Ich konnte es damals kaum erwarten, mich in das paradiesische Studentenleben zu stürzen! Jedoch ich hätte wohl vorher jemanden fragen sollen, der sich mit Studieren auskennt. Denn von Luxus, Gelassenheit und Müßiggang hab ich so gar nichts mitgekriegt. Natürlich hatte ich sofort den Verdacht, dass ich was falsch mache. Aber leider (oder Gott sei Dank, kommt drauf an wie man es sieht) musste ich von meinen Mitstudenten erfahren, dass sie dieselben Probleme plagten. Also steht dieses Zitat von Baudelaire, dem Meister aller Müßiggänger, stellvertretend für all meine Studententräume. Wenn ich dann aber endlich fertig bin mit Studieren, dann kann ich mir vielleicht ein bisschen Luxus gönnen. Wir werden ja sehen…

Montag, 6. August 2007

Let's get it started!

Es geht los! Mein neuer Weblog ist gestartet. Nach den unbeschreiblichen Erfolgen von shanghaibabylover.blogspot.com und moinhamburg.blogspot.com jetzt mein drittes Projekt! In diesem Blog werdet ihr in Zukunft ein bisschen was über mich, mein Leben und meine Diplomarbeit erfahren dürfen. Wie sich es gehört natürlich nur in "Prime Standard"-Qualität! Because life's only worth living the prime standard!

So far,
Stephan

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